Stefan Oettl berichtet vom Kitzbühler Radmarathon am 010.07,2022:
Es trocknet auf und es wird im Tagesverlauf immer schöner” tönt es in aller Früh aus demLautsprecher am Start zum Kitzbüheler Radmarathon während es vor sich hin regnet. Nichtganz so nass und kalt wie im letzten Jahr, aber auch nicht direkt Ausflugswetter. Ich trau dem Braten nicht und nehme wenigstens die dünne Regenjacke mit. Eine guteEntscheidung, wie sich nach ca. 6 regnerischen Stunden von 7 Stunden Fahrzeit rausstellensollte. Um 6:00 Uhr geht’s los und ich bin nach einer weiteren kurzen Nacht (Wecker 03:00Uhr und morgendliche Anreise) noch etwas träge. Gleich am Start setzt sich von mir unbemerkt eine 3-Mann-Gruppe ab, ich muss mich erst vom hinteren Ende des Startblocksdurch das Gewühl vorarbeiten – tatkräftig unterstützt von Teamkollege Andi Floßmann. Vornangelangt bleibt dann vor dem ersten Anstieg sogar noch Zeit zum Ratschen: über Sport,Familie und natürlich das Wetter 😉 Die Vorzüge des Hobby Sports …Am Anstieg zum Pass Thurn läuft es sehr gut, mit der ersten Gruppe hinter den Ausreißernnoch relativ entspannt in die schnelle Abfahrt. Dann ein längeres Flachstück bis zum Gerlos,der knackig steil beginnt. Ich brauche kurz um meinen Rhythmus zu finden, anschließend findet sich eine starke Gruppe zusammen und wir stellen in der Abfahrt wieder Anschluss nach vorne her. Der Kerschbaumer Sattel naht und mit Ihm die perfekte Verpflegung durch Basti und Markus – vielen Dank Euch beiden! Runter vom Kerschbaumer Sattel bloß nichts riskieren, die Straße ist total rutschig und lädt förmlich zum unfreiwilligen Absteigen ein.Es dauert nicht lange bis es in moderater Steigung rauf nach Brandenberg geht. Meine FrauKathrin ist bei Regenwetter von daheim (!) mit dem MTB angereist und erwartet mich miteiner weiteren Ladung Energie – das muss Liebe sein 🙂 Erst mache ich am Anstieg das Tempo, alles wunderbar. Bis, ja bis ich einen kurzen Hänger habe und den Fehler des Tagesmache: ich fahre nicht in der Gruppe um Thomas Gschnitzer mit, sondern nehme etwas rausund fahre mein eigenes Tempo. Ergebnis: wir bestreiten das größtenteils flache(Gegenwind-) Stück von Kramsach bis kurz vor Kirchberg erst zu dritt und dann wegeneinem Defekt bei Alex nur noch zu zweit. Mitfahrer Florian ist zudem schon ziemlich angezählt und ich stecke meine Nase deutlich öfter in den Wind als mir zu lieb ist. Wie sichspäter herausstellt waren wir in der entscheidenden Auffahrt lediglich 30 Sekundenlangsamer als die 6 Mann Gruppe vor uns, c’est la vie. Mit einem Jubelschrei (kein Witz!) dass das endlose Flachstück vorbei ist, erwartet uns dann am Ende die epische Auffahrtaufs Kitzbüheler Horn. Nicht mehr wirklich schnell, aber immerhin fahrend und mit einerTrittfrequenz größer 40. Die 7 Stunden Marke noch gerade so unterboten bin ich dann als gesamt 10. und 2. meiner Altersklasse im Ziel. Optimal gelaufen: nein, zufrieden: auf jedenFall!Gratulieren darf man an diesem Tag wirklich allen Teilnehmern die sich der Herausforderungmit Grande Finale am Horn gestellt haben. Und das nicht nur wegen den Zahlen: 216 kmund 4600 hm, was für ein Brett!