Tour dw Kärnten vom 21.05.2022 – 26.05.2022 – ein Rennbericht von Stefan Oettl:
Der dritte Anlauf: Nach unserem ersten Start bei der Tour de Kärnten 2019 waren wir – das sind Kathrin und Stefan Oettl – sehr angetan von dem Format und der tollen Woche mitvielen Radsport-Freunden. Also wollten wir gerne nochmal dabei sein, bei dem Rennen übersechs Etappen im Dreiländereck Österreich / Slowenien / Italien. Dieses Jahr sollte es dannnach pandemiebedingten Ausfällen und Verschiebungen endlich wieder soweit sein. Knapp300 Teilnehmer hatten sich am Faaker See eingefunden, von wo aus sechs Etappen zuunterschiedlichen Zielen auf dem Programm standen. Für den Transfer zurück (je 25 – 60km) standen Busse parat. Da der Stefan allerdings lieber Rad statt Bus fährt, wurde derRückweg zum Auskurbeln und Ratschen genutzt. Das Wetter war anders als bei der letztenAusgabe nahezu perfekt: Tagsüber zumeist trocken und warm, kamen die täglichen Gewittererst nach Auskurbeln und Schwimmen im See am Abend.Die Etappen waren in diesem Jahr zwischen 85 – 105 km lang, die abschließende Fahrt aufden Dobratsch lediglich 16,5 km. Hört sich nicht viel an und ist es auch nicht. Washauptsächlich dazu führt, dass das Tempo von Anfang an verdammt hoch und amNachmittag noch Zeit für Urlaub war. Dieses Jahr gestaltete sich das Profil der Etappennoch etwas weniger ausgeprägt als beim letzten Mal, also für unsere Begriffe flach bis‘brettleben’. Also vom Charakter eher Strassenrennen mit viel Hektik im Feld alsRadmarathon. Gar nicht so das Ding von Kathrin, so dass sie nach der ersten Etappekurzerhand lieber die beeindruckende Bergwelt von Slowenien im Triglav Nationalparkerkundete. Bei Stefan lief es von Anfang an solide: die kurzen Spitzen taten nach einer relativ langen Zeit ohne Rennen noch recht weh, aber mit jedem Tag kehrte mehr von der‘alten Rennroutine’ zurück. Dennoch zieht sich ein Gedanke durch die ganze Woche bis zurabschließenden (Berg-)Etappe: “Wann kommt endlich der erste Berg?” Im eher flachen biswelligen Gelände herrscht jeden Tag ein ziemliches Hauen und Stechen. Es fehlen größere Teams, die etwas Struktur und Ruhe ins Feld bringen. Ohne diese Struktur wird permanent attackiert, weil sich niemand darum reißt, bei dem Profil seine Nase in den Wind zu stecken.Wenn’s kein anderer macht, dann muss es der alte Mann halt selber machen: ich beschließe, dem Gerangel weitestgehend aus dem Weg zu gehen und viel vorn zu fahren.Nicht besonders produktiv oder taktisch klug, aber zumindest etwas sicherer. Und so kommeich dann auch unbeschadet und ohne Defekt durch die Woche: Mission erfüllt 😉 Trotz der paar verschossenen Körner springt ein Ergebnis heraus, mit dem ich mehr als zufrieden bin: 6 Etappensiege und Gesamtklassement in meiner Klasse. Ein 8. Platz Overall mit Sekundenabständen (nach einer Woche!) auf die Plätze vor mir. Die letzte Etappe ist dann auch wieder was für Kathrin: es geht endlich bergauf, auf den Dobratsch! Wieder in Ihrem Element fährt sie bei der Schlussetappe auf den 2. Platz in ihrer Klasse.Was bleibt: eine Woche mit harten Rennen auf sehr hohem Niveau, Urlaubsfeeling, vielennetten Mitstreitern und Spaß am Radfahren. Danke Tour de Kärnten!